Inmitten des beschaulichen Dorfes Pieve, der Hauptstadt von Tremosine, liegt die kleine Pfarrkirche San Giovanni, die Teil der Diözese von Brescia ist. Insbesondere ihr unberührtes Gebiet, das von Schluchten und kleinen Häusergruppen durchzogen ist, verleiht der Kirche im gotischen Baustil etwas anmutiges. Auf einer Felswand errichtet, die vom Plateau zum See hinabführt, kann der Besucher die kleine Kirche auf abenteuerlichen Höhenwegen oder einer Straße, die am Ufer des Sees entlangführt, erreichen. Doch der Anstieg lohnt sich: Denn die kleine Pfarrkirche gehört zu Recht zu einer der schönsten Gotteshäuser der Gemeinde und spiegelt die einzigartige Tradition des Ortes wider.
Die Kapelle aus dem 8. Jahrhundert
Die kleine Kirche von Pieve die Tremosine war ursprünglich eine Kapelle, die im 8. Jahrhundert zu Ehren Santa Marias erbaut wurde. Im 12. Jahrhundert wurde sie abgerissen, um an der gleichen Stelle Platz für einen neues Gotteshaus samt einem Glockenturm im romanischen Stil zu schaffen. Fand im 16. Jahrhundert eine weitere bauliche Veränderung der Kirche hin zu einem Langhaus statt, so ist die heutige Struktur der Kirche samt ihrer Altäre und ihrer Innenausstattung auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurückzuführen und San Rocco sowie der Heiligen Jungfrau gewidmet. Der Besucher kann heute noch die Altäre der Madonna del Rosario und die der Heiligen Familie bestaunen, welche sich beide auf das 17. Jahrhundert zurückdatieren lassen. Aus dem 18. Jahrhundert stammt hingegen die Altäre Madonna dei Miracoli sowie Rocco und Valentino vom letzten Abendmahl.
Doch auch andere wertvolle Werke wie der Chor des Presbyteriums, die Beichtstühle und die hölzerne Theke sind auch auf das 18. Jahrhundert zurückzuführen. Doch insbesondere das Altarbild, das die "Geburt des Heiligen Johannes des Täufers" darstellt und ein Geschenk von Angelo Donati an die Kirche war, zieht neben dem Altarbild, das die Geburt von San Giovanni Battista darstellt und von dem Künstler Francesco Barbieri angefertigt wurde, jeden Besucher in seinen Bann.
Daneben sind aber auch die reich verzierten Stuckarbeiten im inneren des Kirchenschiffs aus dem 17. und 18. Jahrhundert in besonderer Weise zu betonen. Doch gerade Einwohner von Pieve sollte wohl das Abbild neben dem antiken romanischen Glockenturm von besonderem Interesse sein. Dieses bildet nämlich eine bedeutende Episode für die christliche Gemeinde von Tremosine sul Garda ab: Der Bau der Kirche erscheint hier Frieden zwischen den Christen und den verschiedenen sich im Konflikt befindlichen Stämmen gebracht zu haben.
Neues Glockensystem und Orgelanlage
Doch auch nach dem 18. Jahrhundert wurde noch Restaurierungsarbeiten an der Kirche vorgenommen. Diese betrafen in erster Linie das Glockensystem sowie die Orgelanlage. Beide wurden nach den beiden Weltkriegen wieder in Stand gesetzt und lassen den Innenraum der Kirche von Pieve, sein zentrales Kirchenschiff, bis heute mit Musik erhellen.